Grundsätzlich werden fast alle Netzwerkkarten von Linux erkannt. Mit dem Befehl lspci kann man (bei PCI-Karten) überprüfen, welches Modell im Rechner steckt und welches Modul dementsprechend geladen werden muss.
Einrichtung
Erstmal die Netzwerk-Karte (bei ausgeschaltetem Rechner, Achtung bei ATX-Geräten: besser Netzstecker ziehen) reinstecken und festschrauben. Dann Rechner wieder einschalten.
Jede Distribution hat ein eigenes System zur Inbetriebnahme von Netzwerkkarten.
So geht es manuell:
Je nach Kernel-Version modconf ausführen oder folgende Zeile in /etc/modules.conf eintragen:
alias eth0 8139too
- eth0 ist die Schnittstelle (0= die erste, 1= die zweite u.s.w.)
8139too ist das für die Karte passende KernelModul
danach /sbin/depmod -a ausführen
dann kanns mit der NetzwerkKonfiguration weiter gehen
Unterstützte Hardware
Ethernet 10/100 (100Base-T)
Intel EtherExpress Pro/100 ist eine sehr solide und zuverlässige Karte (allerdings auch kein Billigteil)
- Tulip-basierte Karten (DEC/Intel 2114x) sind auch sehr bewährt, allerdings kommt es da auch konkret auf die Karte an...
- der Großteil der günstigen Netzwerkkarten läuft mit dem Realtek RTL8139C Chipsatz und macht unter Linux gar keine Probleme
OffeneFrage Wir haben eine Realtek Karte, die das 8139too Modul verwendet. Beim Laden des Moduls ist immer full_duplex und 100MBit aktiv. Leider auch dann, wenn das Netzwerk nur 10MBit und HalfDuplex kann. Woran kann das denn liegen? Da das Gerät ein Asus S1300N sowohl an FastEthernet als auch an Ethernet angeschlossen werden kann, ist eine Lösung, die das eine oder andere erzwingt nicht praktisch. ReimarBauer
Angeblich soll mii-tool das reparieren können, man könnte also bei ifplugd oder ähnlichen Programmen beim reinstecken des Kabels automatisch mii-tool aufrufen(, sofern es denn funktioniert). -- HelmutGrohne 2005-01-04 16:47:46
Ethernet 10/100/1000 (1000Base-T Gigabit via Cat 5+ Kupfer)
Empfehlenswert sind u.a. Karten mit dem ns83820-Chipsatz.
Eine recht preiswerte Karte ist die D-Link DGE-500T für ca. 75 EUR. Sie funktioniert mit Kernel 2.4.19 (Natsemi-Treiber ns83820) sehr gut. Ein Nachteil ist der Passivkühler, der im Betrieb recht heiß wird. ThomasWaldmann hat ca. 20 MB pro Sekunde am normalen PCI-Bus und ca. 50-60 MB pro Sekunde an 66MHz-PCI-Steckplatz gemessen (Methode siehe NetzwerkDurchsatz).
Veraltet? Kann die online nicht mehr im Angebot finden. DGE 530T gibt es bei Amazon bereits für 21 EUR...
- Von SMC gibt es zu einem vergleichbaren Preis Karten mit demselben Chipsatz.
Auch die Karten der 3Com Gigabit Server-Serie sind zu empfehlen! Habe sie jetzt in 3 verschiedenen Rechnern probiert und es sind noch keine Probleme aufgetreten.
3Com liefert die Linux-Treiber im Source auf CD mit aus. ein src.rpm ist auch enthalten. Einfach daraus ein RPM machen und installieren, kudzu rennen lassen und alles funktioniert - zumindest bei mir hier mit ner RedHat 8.0.
-- JanRoehrich 2002-10-18 17:27:31
Mittlerweile gibts auch die Intel-Karten zu Preisen <100EUR, deren Treiber (e1000) bietet mehr Möglichkeiten als der ns82820, z.B. volle ethtool Unterstützung.
Tipp: Wen die ca. 50EUR mehr nicht stören, sollte lieber gleich zu Gigabit-Karten greifen. Vorteile: besseres Autosensing, keine Crosslink-Kabel nötig.
Ethernetkarte auf 100MBit Fullduplex setzen
Dieser Abschnitt erscheint mir unsinnig, da die meisten Karten 100mbit automatisch einstellen. Zudem wäre es z.B. unter Debian falsch etwas in modules.conf einzutragen. Sollte daher gelöscht werden. Einzelheiten findet man immer in der Moduldoku - aber es gibt inzwischen zigtausend verschiedene Kartentypen
Je nach verwendetem Switch kann es notwendig sein, das Autosensing abzuschalten. Die Optionen sind zum Teil nur in den Sourcen dokumentiert. -- RonnyBuchmann 2004-01-13 08:08:59
In manchen installationen ist es notwendig das Autosensing auszuschalten und die Kartengeschwindigkeit fest einzustellen.
Hier einige Zeilen für die /etc/modules.conf.
- SMC Ethernetkarte mit epic100 RJ45
- options epic100 full_duplex=5
- Nun noch einmal auf LWL/SC
- options epic100 full_duplex=5 options=6
- 3COM mit Boomerang mit 3c59x
- options 3c59x options=12
- besser: options 3c90x full_duplex=1
- options 3c59x options=12
- Intel Corporation 82820 (ICH2) Chipset Ethernet mit e100
- options e100 e100_speed_duplex=4
- oder (anderes modul): options eepro100 options=48
- options e100 e100_speed_duplex=4
Broadcom Corporation NetXtreme BCM5703X Gigabit Ethernet
- options bcm5700 line_speed=100 auto_speed=0 full_duplex=1
Bei vielen Karten kann man das auch nachträglich mit ethtool oder mii-tool einstellen.
Mac-Adresse ändern
ifconfig eth0 down ifconfig eth0 hw ether 00:00:00:12:34:56 ifconfig eth0 up