Mythtv
ist eine Software die dazu dient am Fernsehgerät (und nicht nur dort ) TV wiedergeben zu können. Allerdings umfasst Mythtv deutlich mehr an Funktionalität als eine einfache Wiedergabesoftware.
Voraussetzungen
Software
Mythtv beruht auf einer Client<->Serverstruktur und setzt die Installation einer SQL-Datenbank vorraus. Es wird von einer MySQL-Installation ausgegangen. Für die gängigen Distributionen sind Binärpakete vorhanden die sich über das Paketmanagment einspielen lassen sollten.
Hardware
- Desweiteren benötigt man eine TV-Karte für den Rechner wobei es kaum eine Rolle spielt was für eine Art TV-Karte man verwenden möchte. Heutzutage wrd üblicherweise eine DVB-C/S/T Karte Verwendung finden. Es gehen aber auch analoge TV Karten wie z.b. die Haupage PVR 350 die einen eingebauten Hardware-Mpeg Dekoder bietet, oder auch USB-DVB-T Sticks (Freecom), dito sollten diverse USB-TV Boxen wie die Haupauge PVR250 USB gehen. (Hinweis, für derartige Geräte sollte man mit Kernelkompilieren auf du und du stehen :-), ein bischen Lust und Spaß beim Experimentieren sollte Mann/Frau schon mitbringen, out of the Box klappt nicht immer.
Plattenplatz - Ein leidiges Thema. Kann man nie genug haben, und wenn man vorhat eine VDR-Lösung wie MythTv oder VDR aufzusetzen, sollte man pi mal Daumen mit 2 GB pro Stunde Film rechnen, wenn man eine vernüftige Qualität haben möchte die einer DVD nahekommt. Hardware-MPEG Decoding macht Harddiskrecording auch mit schwächeren Rechner möglich.
Installationshinweise
Für Debian Anwender reicht ein "apt-get install mythtv" aus um die kompletten Abhängigkeiten aufzulösen, die Apt-Quelle dazu ist deb http://debian-multimedia.org testing Main für sid, oder etch main für "testing"
Wer keinen externen USB-DVB-T Stick betreibt kann den aktuellen 2.6 kernel von Debian verwenden, wer einen Freecom DVB-T USB-Stick in Verbindung mit einer Haupage PVR 350 nehmen möchte der braucht zwingend den aktuellen 2.6.18, erst ab da tun beide Geräte unabhängig voneinander. Debian installiert ebenfalls Lirc (Software die es ermöglicht mit Hilfe einer Fernbedienung das Gerät anzusteuern) , was aber nicht in jedem Falle nötig ist.
- Distributionsübergreifend dürfte die Installation von den v4l-Kernelmodulen sein, die man sich aus diversen externen Quellen runterladen muss und anschliessend den Dreisatz su, make, make install ausführen muss. Es sollte bei halbwegs aktuellen Distributionen eigentlich problemlos funktionieren. Es kann natürlich sein, das man sich entweder die Kernel-Headers oder die Kernel-Sourcen passend für seine Distribution downloaden muss.
Homepage: http://www.mythtv.org/
Bilder wie das ganze ausschaut findet man unter http://www.mythtv.org/modules.php?name=MythFeatures
Wiki: http://www.mythtv.org/wiki/index.php/Main_Page
Forum: http://de.mythtvtalk.com/forum/
Das Forum gib es in verschiedenen Sprachen, ich bevorzuge die Landessprachliche Ausgabe
Lizenz: GPL
Tipps & Tricks
- Wenn das Fontend (mythtv-frontend) partout nicht unter KDE starten will, nachschauen ob auch die libgnome2-perl installiert ist....Ich weiss nicht wieso und wofür die gebraucht wird, aber bei Debian läuft es nicht ohne diese Bibliothek.
- Wenn das EPG Mucken macht, und nicht aufzeichnet, hat mythfiledatabase Mist gemacht. Entweder händisch in der Datenbank korregieren, oder mythfiledatabase erneut aufrufen.
Mini-Howto
- Wer mit einer Analogen TV-Karte eine Art EPG haben möchte muss in regelmässigen Zeitabständen mythtvfiledatabase laufen lassen, das gleicht die Webseite www.tvtoday.de mit der MySQL Datenbank ab, trägt sämtliche laufenden Sendungen ein, und ermöglicht so bequemes Auswählen von Filmen die man aufzeichnen möchte. Ein cronjob bietet sich für sowas an. Bei DVB-C/S/T wird das EPG automatisch mit übertragen.
- Es empfiehlt sich einen User namens mythtv anzulegen.
- Bei Konfigurationsänderungen immer zuerst das mythtv-backend beenden, es kann sonst zu komischen Nebeneffekten kommen.
Wenn die Hardware Mucken macht hilft es laut PetricFrank den Rechner auch mal auszuschalten und ein paar Minuten ausgeschaltet zu lassen. Das ist so ein Beispiel für ein schlechtes Hardwaredesign...
- Es gibt auch ein Webfontend für mythtv damit kann man dann den VDR aus der Ferne steuern. Benutzt allerdings bei Debian den Apache2.