DAR steht für Disk Archive und ermöglicht es, komplette Installationen auf mehreren (sic!) Datenträgern zu sichern, wie beispielsweise Zip-Disketten oder CDs. DAR kann hierbei mit auf den Datenträger aufgenommen werden, so dass man im Notfall ein komplettes System wiederherstellen kann.
Das Vorbild ist das altehrwürdige tar.
Homepage: http://dar.linux.free.fr/
Lizenz: GPL
Ein graphisches FrontEnd (kdar) befindet sich ebenfalls in Entwicklung:
Homepage: http://kdar.sourceforge.net/
Lizenz: ebenfalls GPL
Vorteile von DAR:
- Aus der Sicherungsdatei können wie bei tar auch einzelne Dateien wiederhergestellt werden.
- Die gesicherten Dateien werden einzeln komprimiert im Archiv abgelegt. Das bedeutet, dass bei einem Defekt des Archives dennoch einzelne Dateien wiederhergestellt werden können.
- Ausserdem hat man die möglichkeit, für bestimmte Dateien die Kompression zu deaktiveren. Es macht z.B. wenig Sinn bz2, gz, mp3, jpeg oder ähnliche Dateien zu komprimieren, da diese meist schon von Haus aus komprimiert sind und man nur sehr wenig Platz durch eine erneute Kompression sparen kann.
- Differentielle Backups sind möglich (Veränderungen seit dem Voll-Backup).
- Die Größe der Zielmedien kann angegeben werden, wobei man die Größe des ersten Mediums abweichend einstellen kann. Dadurch ist es beispielsweise möglich, auf der ersten CD Platz zu lassen, um das Programm selbst auch noch mit auf die erste CD zu packen, um im Ernstfall das Programm sofort zur Verfügung zu haben.
- Zwischen den einzelnen Backup-Dateien kann wie bei tar auch automatisiert ein Kommando ausgeführt werden, beispielsweise CD brennen.
Tipps und Tricks
Man kann dar dazu bringen für bestimmte Dateien von der Kompression oder gar komplett von der Sicherung auszuschliessen (siehe auch --exclude, --include und --exclude-compression), allerdings muss man hier etwas aufpassen: Wenn man dar z.B. mit "--exclude-compression *.mp3" startet und sich im $PWD eine test.mp3 befindet wandelt die bash das *.mp3 zu test.mp3 um und nur Dateien die test.mp3 heissen werden von der Kompression ausgeschlossen. Meistens ist das nicht gewollt. Man kann nun entweder mit dein einfachen Anführungszeichen arbeiten (') oder aber man schreibt einfach solche Parameter in eine seperate datei und bindet sie mit "--batch DATEINAME" ein. -- RomanKreisel 2004-04-28 20:21:59
Damit nicht jeder das Rad neu erfinden muss, möchte ich hier eine kleine Filterdatei hinterlegen mit Erweiterungen, die von der Kompression oder gar vom ganzen Backup ausgeschlossen werden können: /Filter
Wenn man Beispielsweise alle Jpeg-Bilder von der Sicherung ausschliessen will, sollte man folgende Optionen benutzen, um auch Dateien mit Großbuchstaben in der Dateiendung zu erwischen: "--exclude *.[Jj][Pp][Gg]" -- RomanKreisel 2004-04-28 20:21:59
Um automatisiert mit dar Backups zu machen, habe ich ein kleines Skript geschrieben : /makebackup Das Skript macht einmal im Monat ein volles Backup. Siehe auch http://gradha.sdf-eu.org/textos/dar-differential-backup-mini-howto.en.html Existiert bereits ein Backup für den aktuellen Monat, wird bei jedem Aufruf ein differenzielles Backup erstellt. Das Skript kann man dann z.B. alle zwei Stunden mit cron aufrufen : "crontab -e" und dann "15 */2 * * * /home/user/bin/makebackup" "--exclude", "--include" und alle anderen Parameter habe ich in meine .darrc geschrieben. Jetzt braucht man nur noch ab und zu eine Backupdatei brennen und aufpassen, dass das Backuplaufwerk genug Platz hat -- Kjell Morgenstern
- Beispiele und Skripte zu diversen Aufgaben finden sich auch auf der Seite des Entwicklers:
Beispiel
Von einer Linux partition ein Image ertellen. (man sollte das von einer LiveCD aus machen wie z.B. grml.org )
dar -c /mnt/sda2/backups/linux --beep -z5 -v -R /mnt/sda5
- -z5 gzip Komprimierung Stufe 5