Die Zwischenablage ist ein Speicherbereich, in dem man Objekte (Text, Graphik, Vektoren,...) kopieren und dann an anderer Stelle (beispielsweise in einer anderen Applikation) wieder einfügen kann.
Arbeiten mit der Zwischenablage
Unter X11 gibt es gleich mehrere Zwischenablagen:
Primary: Wird Text mit der Maus (auch nur) markiert, wird dieser in die Primary-Zwischenablage eingefügt und kann dann duch drücken der mittleren Maustaste in anderen Applikationen eingefügt werden. Wer keine mittlere Maustaste/Rad hat, kann durch gleichzeitiges Drücken der rechten und linken Maustaste den gleichen Effekt erzeugen (dies muss jedoch durch den Eintrag Option "Buttons" "3" in der XF86Config eingeschaltet sein). Zu beachten ist, dass beim Schließen der Quellapplikation die Zwischenablage leer ist, da der Text beim Markieren nirgendwohin kopiert, sondern nur als aktueller Zwischenablageninhalt deklariert wird
- Secondary: Wurde wohl nie von irgend jemand so richtig verwendet, und ich habe auch nicht verstanden, wie es denn hätte funktionieren sollen.
- Clipboard: Das ist ein Zwischenablagenbereich, der am ehesten dem Verhalten anderer Betriebssysteme ähnelt: Ausschneiden, Kopieren und Einfügen wird über einen Menübefehl explizit aufgerufen. Die kopierte Auswahl bleibt solange in der Zwischenablage, bis sie durch eine neue Kopieraktion überschrieben wird oder die Quellanwendung geschlossen wird.
Einige ältere Anwendungen überschreiben beim Markieren mit der Maus nicht nur Primary, sondern den Bereich Clipboard. Dies ist kein Problem von X11 oder KDE oder Gnome oder ..., sondern der Quellapplikation, in der der text markiert wurde.
Das Kopieren von Nicht-Text-Daten zwischen verschiedenen Anwendungen ist oft nicht oder nur eingeschränkt möglich.
Nach dem Schließen der Anwendung gehen "kopierte" Daten in der Regel verloren. Abhilfe schafft ein Clipboard-Daemon wie Klipper (KDE) oder das Clipboard-Manager-Applet von GNOME.
Die Zwischenablage unter Linux könnte besser sein als unter Mac OS oder Wintoys. Man beachte aber auch, dass das Leeren der Zwischenablage, sobald man die Quellapplikation schließt, sicherheitstechnisch auch Vorteile hat: Wenn Sie Abends aus dem Büro gehen und Ihren Rechner laufen lassen, kann niemand den Inhalt der Zwischenablage sehen, wenn Sie wenigstens alle Programmfenster geschlossen hatten.
Für die Konsole stellt das Programm gpm eine Zwischenablage bereit, die mit der Maus genauso wie unter X11 bedient wird.
siehe auch