Die Linux-Maus
Die Linux-Maus kann mehr. Logisch, sonst wäre sie ja keine Linux-Maus.
Dafür braucht sie auch mehr - mehr Tasten nämlich. Aber die hat sie ja auch von ihren Vorfahren, den Unix- und anderen X11-Mäusen geerbt, die drei Tasten. Die dritte Taste verschafft in allen möglichen Situationen zusätzliche Möglichkeiten.
Viele Dinge gehen dadurch bedeutend schneller und einfacher als über die Arbeitsweise, wie sie bei MS Windows üblich ist.
Inhaltsverzeichnis
Einstellung der Maus für XFree86
Mausbewegung
Für die Mausbewegung gibt es drei Parameter:
- Geschwindigkeit
- Schwellenwert für Beschleunigung
- Beschleunigungsfaktor
Die Geschwindigkeit wird implizit in der XF86Config durch den Parameter Resolution eingestellt. Der Standardwert ist 100, was von vielen als zu langsam empfunden wird (die Maus ruckelt). Günstig ist meist 400, besonders bei optischen Mäusen kommt es bei kleineren Werten oft zum Ruckeln.
Option "Resolution" "400"
Die anderen beiden Werte kann man während der Laufzeit von XFree86 verändern, z.B. mit dem KDE Kontrollzentrum.
Maustasten
Wenn man eine Maus mit nur 2 Tasten besitzt, sollte man die Emulation der dritten Taste anschalten. Das geht durch den Eintrag
Option "Emulate3Buttons" "on" Option "Emulate3Timeout" "50"
im Abschnitt der Maus (Section "InputDevice"). Das bedeutet, dass, wenn man beiden Tasten innerhalb von 50ms gleichzeitig drückt, dies als 3. (=mittlere) Maustaste gewertet wird.
Mehr als nur 3 Mausbuttons verwenden?
Wie kann ich unter Linux mehr Mausbuttons verwenden, wenn diese auch an der Hardware vorhanden sind? Konkretes Beispiel: Logitech Cordless Optical Trackman, 8 Buttons, 1 Rad Bisher funktioniert das Rad und man kann wunderbar mit arbeiten, aber ich will die Maus voll ausreizen. Hat jemand eine brauchbare Lösung?
Mit dem Progrämmchen xev kann man feststellen, welche Buttons überhaupt beim X ankommen (dabei die Maus gaanz ruhig halten und dann mal klicken).
In der XF86Config gibt es eine Option Buttons, mit der man die Anzahl der Knöpfe angeben kann.
- Bei mir hat das leider noch nix gebracht: Einige Zusatzknöpfe sind mit einer der ersten drei Tasten belegt, andere machen gar nichts (Logitech MX500).
Hier steht was dazu: http://www.teamunix.de/faq/index.php?faqsec=XFree (ganz unten).
Section "InputDevice" Identifier "Configured Mouse" Driver "mouse" Option "CorePointer" Option "Device" "/dev/input/mice" Option "Protocol" "ExplorerPS/2" Option "Buttons" "7" Option "ZAxisMapping" "4 5" Option "ButtonMapping" "1 2 3 6 7 8 9" EndSection
Protocol: Sollte "ExplorerPS/2" eingetragen werden denn das ImPS/2 Protocol Funktioniert nicht mit mehreren Buttons
Buttons: Jenach dem wie viele Tasten die maus besitzt.
ButtonMapping: Denke ich mann kann da auch Mehr als 9 eintragen und mann sollte auch so viele tasten eintragen wie die Maus hat.
Vieleicht ist das ja eine Lösung. Bei mir unter (K)Ubuntu Gutsy Funktionirt es.
Mausrad
Hier wird beschrieben, wie das Scrollrad (Wheel) zu aktivieren ist. (Die meisten modernen Distributionen machen das von allein.)
In der XF86Config muss im "Mouse"-Abschnitt stehen:
Section "InputDevice" Identifier "Configured Mouse" Driver "mouse" Option "CorePointer" Option "Device" "/dev/psaux" Option "Protocol" "ImPS/2" Option "Emulate3Buttons" "true" Option "ZAxisMapping" "4 5"
Wichtig sind hierbei insbesondere das Protokoll "ImPS/2" (und nicht nur "PS/2) und die Zeile mit dem "ZAxisMapping" "4 5". Letzteres bedeutet, dass das Drehen des Rades als Maustaste 4 bzw. 5 interpretiert wird. Alle halbwegs modernen Anwendungen (bzw. Bibliotheken) verstehen das.
Ggf. die entsprechenden Einträge in der Datei vornehmen und mit Strg-Alt-Zurück den X-Server "abschießen" und - wenn er nicht von alleine startet - mit "startx" starten.
Einige alte Anwendungen, wie Netscape 4.x, unterstützen die Maustasten 4 und 5 nicht. Um auch hier das Rad verwenden zu können, ist das Programm imwheel erforderlich. imwheel kann die Maustasten applikationsspezifisch auf andere Tasten/Ereignisse abbilden.
Fehlfunktionen
Gelegentlich kann beobachtet werden, dass bei einer USB-Maus die Achsen vertauscht sind und die Bewegung nicht stimmt, z.B.:
- Bewegung der Maus rechts/links ergibt Zeigerbewegung up/down
- up/down ergibt button events und
- Knopfdruecke ergeben Bewegungen.
- unter "X11 wie unter gpm" identisches Problem.
Ursache sind dann die falschen Kerneltreiber, es werden die Bootprotokoll-Treiber geladen.
- Kernel 2.6.x:
rmmod usbkbd rmmod usbmouse modprobe -a usbhid
- Kernel 2.4.x
rmmod usbkbd rmmod usbmouse modprobe -a hid
Details dazu:
http://www.linux-usb.org/USB-guide/x194.html ... Do not turn on USB HIDBP Mouse support ... ... Do not turn on USB HIDBP Keyboard support ...
im kernel-source mit make menuconfig im Zweig
- Device Drivers / USB support / USB HID Boot Protocol drivers
Und dort die beiden Hilfetexte:
Say Y here only if you are absolutely sure that you don't want to use the generic HID driver for your USB keyboard and prefer to use the keyboard in its limited Boot Protocol mode instead. This is almost certainly not what you want. This is mostly ****************************************** useful for embedded applications or simple keyboards. To compile this driver as a module, choose M here: the module will be called usbkbd.
Siehe auch
siehe auch LinuxHardware/Maus
Für Notebooks siehe auch LinuxHardware/TouchPad.