LUGMOS-News 2006/06 Inhalt: 1. LUGMOS-Intern a) Übernächstes Treffen b) Wiki c) Mailingliste 2. Zusammenfassung des letzten Treffens vom 14. Juni 2006 a) Die Besonderheiten des "ext3"-Dateisystems b) ext4? c) Ubuntu 2006.06 Installation und Vorstellung d) Installation von mplayer e) Anmerkung zu libdvdcss f) Einbrüche aus Server entdecken 3. Nächstes Treffen a) Filme anschauen und konvertieren mit mplayer, mencoder, dvd:rip, ... b) ??? Befehle zeitgesteuert ausführen mit "at" und "cron" c) mitgebrachte Probleme lösen und Neuigkeiten austauschen d) Weitere Ideen für spätere Treffen: --- 1. LUGMOS-Intern ================ a) Übernächstes Treffen Das _übernächste_ Treffen (im August) wird wegen der Urlaubszeit voraussichtlich nicht in der BA, sondern im Eiscafe Venezia stattfinden. Im Juli treffen wir uns jedoch wie gewohnt in der BA. b) Wiki Zur Vereinfachung der Pflege unserer Ankündigungen und Zusammenfassungen stützen wir uns nun stärker auf unser Wiki: http://www.linuxwiki.de/LugMosbach Wer sich mal intensiver mit Wikis befassen möchte darf gerne unsere Informationen überarbeiten oder besser anordnen. c) Mailingliste Wie immer als Erinnerung: Wer sich bei unserer Liste anmelden möchte, muss lediglich eine Nachricht an folgende Adresse schicken: lugmos-subscribe@linux-sinsheim.de und die Bestätigungs-Nachricht beantworten. Als Mitglied kann man dann Nachrichten an die Adresse lugmos@linux-sinsheim.de schicken, um alle Mitglieder unserer Mailliste zu erreichen. Mit lugmos-unsubscribe@linux-sinsheim.de meldet man sich von der Liste ab. 2. Zusammenfassung des letzten Treffens vom 14. Juni 2006 =========================================================== a) Die Besonderheiten des "ext3"-Dateisystems Anhand dieser Präsentation sollten die Unterschiede von ext2 gegenüber ext3 herausgestellt werden: http://www.cs.umd.edu/projects/shrug/ppt/5-Oct-2001.ppt Die detaillierten - über das Offensichtliche hinausgehende - Unterschiede von ext2 zu ext3 übersteigten an diesem Abend allerdings die Auffassungsgabe aller Teilnehmer inklusive dem Vortragenden. Fazit: Äußerst komplexe Zusammenhänge sind ab 19 Uhr noch schwerer zu verstehen. ;-) b) ext4? Zur gleichen Zeit als wir über die Unterschiede von ext2 und ext3 grübelten, wurden Berichte über den nächsten Schritt veröffentlicht: * Ext3 for large filesystems http://lwn.net/Articles/187321/ * Time for ext4? http://lwn.net/Articles/187336/ Ich empfehle jedem, einen Blick darauf zu werfen. Die Berichte sind kurz und vermitteln ganz gut, wie spannend das "Tagesgeschäft" der Linux-Entwicklung ist. Kurze Zusammenfassung für Faule: Da dem ext3 Dateisystem jahrzehntelange Erfahrung mit Unix-Dateisystemen zugrunde liegt, ist es sehr stabil und viele sind mit dessen Funktionsweise vertraut. Es zeigt jedoch auch Alterserscheinungen: die Partitionsgröße ist auf 8TB beschränkt, weil die Datenblöcke mit signed 32-bit Zahlen (2^31 = 2.147.483.648) nummeriert sind und die Blockgröße 4KB ist. Außerdem ist die Verwaltung der Datenblockzeiger und der mehrfach-indirekten Zeiger bei großen Dateien zeitaufwendig. Nun gibt es einen Patch, der ext3 in zwei Punkten verbessert: * 48-bit Blocknummern * Extents (Blockbereiche) anstelle einzelner Datenblock-Zeiger Er wird als Mount-Option von ext3 aktiviert und erlaubt das das ext3-Dateisystem ohne eine Konvertierung direkt weiterbenutzt werden kann. Allerdings lässt sich das veränderte Dateisystem nicht mehr mit einem gewöhnlichen ext3-Treiber lesen, da die neu angelegten Dateien ein neues Inode-Format haben. Jetzt wird diskutiert, ob das verbesserte ext3 nicht ext4 heißen sollte, damit klar wird, dass es sich nicht mehr um das bewährte ext3 handelt. Andererseits würde sich die Verbesserung als ext4 nur sehr langsam verbreiten, da die meisten bei ext3 bleiben würden. Der Autor verweisst außerdem noch auf reiserfs4, das schon seit Jahren auf die Linux-Integration wartet und viele Innovationen bietet. c) Ubuntu 2006.06 Installation und Vorstellung Zur Entspannung haben wir das neue Ubuntu 6.06 LTS (Dapper Drake) installiert und kurz angeschaut. Wir verwendeten die PC (Intel x86) desktop CD. Hierbei handelt es sich um eine Live-CD, die für Rechner ab 300MB RAM eine grafische, vollwertige Installationmethode bietet. Weitere Ubuntu-Varianten unter http://ubuntu.intergenia.de/releases/6.06/ sind * Server install CD (für Server; z.B. ohne grafische Oberfläche) * Alternate install CD (für Rechner mit wenig RAM und für Upgrade von Ubuntu 5.10 "Breezy Badger") für die Architekturen * PC (Intel x86) * Mac (PowerPC) * 64-bit PC (AMD64) * SPARC und mit den grafischen Oberflächen * Gnome * KDE * XFCE. d) Installation von mplayer In der LUGMOS-News 2005/06 wurde mplayer - der universelle Medienplayer für Windows und Linux - schon einmal vorgestellt. Für diejenigen, die sich bisher noch nicht an eine Installation gewagt hatten, installierten wir ihn exemplarisch unter dem neuen Ubuntu. Für diejenigen, die die Installation zu Hause nachvollziehen möchten folgt eine (ungetestete) Kurzanleitung: In der Datei /etc/apt/sources.list folgende Zeile entkommentieren, um die Debian-Pakete freizuschalten, die über das Ubuntu-Basissystem hinausgehen: deb http://au.archive.ubuntu.com/ubuntu/ dapper universe und diese Zeile hinzufügen, um die kontroverse libdvdcss-Bibliothek (siehe Anmerkung unten) installieren zu können: deb http://packages.freecontrib.org/ubuntu/plf/ breezy free non-free Wer möchte kann auch gleich diese Zeile hinzufügen, um auf noch mehr Pakete zugreifen zu können, die es unter Debian gibt: deb http://au.archive.ubuntu.com/ubuntu/ dapper multiverse Mit apt-get oder aptitude oder dselect oder synaptic oder irgendeinem anderen Debian-Paketmanager die Paketauswahl aktualisieren und dann folgende Pakete installieren: * mplayer-686 * libdvdcss2-dev * w32codecs Beispielsweise mit apt-get auf der Kommandozeile: sudo apt-get update sudo apt-get install mplayer-686 libdvdcss2-dev w32codecs (sudo führt einen Befehl als root aus und verlangt das Passwort des Benutzers. Unter Ubuntu ist sudo für den Hauptbenutzer standardmäßig eingerichtet.) Mit der grafischen Variante gmplayer oder über die Kommandozeile per mplayer dvd://1 sollte man nun eine DVD abspielen können. e) Anmerkung zu libdvdcss Eigentlich findet man unter http://www.ubuntuusers.de/ mit der Suchfunktion (rechts: Suche Forum/Wiki) Lösungen zu den meisten Problemen. Nur wie man die libdvdcss installiert findet man dort nicht, weil die Ubuntu-Community fürchtet von der Unterhaltungsindustrie verklagt zu werden: http://wiki.ubuntuusers.de/Codecs?highlight=%28w32codecs%29 "Wir dürfen hier also noch nicht einmal den Namen der benötigten library nennen, der den auf der dvd enthaltenen Kopierschutz CSS bearbeiten kann. Aber wir können euch natürlich nicht daran hindern eine Suchmaschine zu benutzen..." Man ist also gezwungen eine Suchmaschine zu bemühen, um auf folgende Seiten zu gelangen, die dann beschreibt, wie man die Bibliothek zum DVD-Entschlüsseln installiert: http://ubuntu.wordpress.com/2005/12/04/libdvdcss2-and-w32codecs-for-ubuntu/ Übrigens: Die Bereitstellung des Programms DeCSS und Links auf das Programm verstoßen laut Gerichtsbeschluss gegen den Digital Millennium Copyright Act. Kritiker sehen in dem Urteil eine Verletzung der von der Verfassung geschützten Redefreiheit, zu der auch Code als Äußerungsform zähle. Inzwischen hat ein Sport eingesetzt, wie sich der Quellcode von DeCSS trotz des richterlichen Verbots darstellen und verbreiten lässt: http://www-2.cs.cmu.edu/~dst/DeCSS/Gallery/ Mein Favorit: hier wird der Algorithmus musikalisch in Englischer Sprache vorgetragen: http://www-2.cs.cmu.edu/~dst/DeCSS/Gallery/css_descramble_joe_wecker.mp3 f) Einbrüche aus Server entdecken Wir hatten uns kurz über Einbrüche und Forensik auf Servern unterhalten. Dafür werden üblicherweise folgende Programme - so genannte intrusion detection systems - benutzt: * snort * tripwire 3. Nächstes Treffen =================== a) Filme anschauen und konvertieren mit mplayer, mencoder, dvd:rip, ... b) ??? Befehle zeitgesteuert ausführen mit "at" und "cron" c) mitgebrachte Probleme lösen und Neuigkeiten austauschen d) Weitere Ideen für spätere Treffen: * Vorstellung des Unix-Werkzeugs "at" * Gimp * Bild-Archivierung * Bildbearbeitung-Grundlagen (Auflösung, Dateiformate) * Emulatoren (Amiga, VC2600, ScummVM, ...) * in Programmiersprache C "reinschnuppern" * Backup des E-Mail-Verzeichnisses * Debian-Paketmanagement-Software: apt-get, aptitude