Der Epson Perfection 1260 / 1260 Photo wird von Epson selbst als Gerät "für Heimanwendungen mit hohen Qualitätsansprüchen" beschrieben. Es handelt sich um einen USB 1.1-Scanner, der in der "Photo"-Version auch eine Durchlicht-Einheit besitzt.
Die mitgelieferte Software läuft unter Windows oder MacOS (Achtung: nur Classic-Umgebung), ist jedoch nicht sehr benutzerfreundlich. Wenn man das Gerät unter GNU/Linux an den USB-Port ansteckt, erhält man nur die lapidare Meldung "Device ... is not claimed by any active driver". Aber es funktioniert doch!
Links
http://www.epson.de/product/imaging/perfection1260photo/ Produkt-Homepage von Epson
http://www.linux-france.org/article/gvallee/scanner/epson1260-en.html Etwas seltsames HOWTO (mit Patch)
Kernel-Unterstützung
Es gibt zwei Methoden: Mit Patch oder ohne.
- Mit Patch
Man bearbeitet die Datei /usr/src/linux/drivers/usb/scanner.h und ergänzt folgende Zeile:
--- linux-2.4.19/drivers/usb/scanner.h 2001-12-21 18:41:55.000000000 +0100 +++ linux-2.4.19-epson1260/drivers/usb/scanner.h 2002-09-24 07:38:12.000000000 +0200 @@ -181,6 +181,7 @@ { USB_DEVICE(0x04b8, 0x010e) }, /* Expression 1680 */ { USB_DEVICE(0x04b8, 0x0110) }, /* Perfection 1650 */ { USB_DEVICE(0x04b8, 0x0112) }, /* Perfection 2450 - GT-9700 for the Japanese mkt */ + { USB_DEVICE(0x04b8, 0x011d) }, /* Perfection 1260 */ /* Umax */ { USB_DEVICE(0x1606, 0x0010) }, /* Astra 1220U */ { USB_DEVICE(0x1606, 0x0030) }, /* Astra 2000U */
Dann kompiliert man den Kernel (samt USB-Scanner-Modul) neu, und das Gerät sollte erkannt werden. Es ist zu wünschen, dass in neueren Kernel-Versionen diese Änderung einfließt.- Ohne Patch
Das ist die wesentlich einfachere Methode. Dazu bearbeitet man die Datei /etc/modules.conf und ergänzt wiederum folgende Zeile:
options scanner vendor=0x04b8 product=0x011d
Unter Debian GNU/Linux muss mann statt dessen eine neue Datei /etc/modutils/scanner.local anlegen und die Zeile hier hinein schreiben. Danach wird als root der Befehl update-modules ausgeführt.
Egal, wie man vorgegangen ist, muss man jetzt das Modul noch laden. Das kann der HotPlug-Daemon selbständig erledigen, oder man ergänzt (wiederum bei Debian) eine Zeile scanner in der Datei /etc/modules. Oder man führt folgendes Kommando aus:
modprobe scanner
In jedem Fall sollte man jetzt ein Gerät /dev/usb/scanner0 sehen.
SANE
Das Programm SANE (Scanner Access Now Easy) unterstützt den Epson Perfection 1260U über das plustek-Backend. Man sollte auf möglichst aktuelle Versionen von SANE (mindestens sane.1.0.10) und Backend achten. Damit funktioniert anscheinend sogar die Durchlichteinheit.
In der Datei /etc/sane.d/plustek.conf muss man normalerweise nichts ändern. Lediglich die Option enableTPA sollte man auf 1 setzen (was ist TPA überhaupt?).
Als Frontend empfehle ich xsane. Das kann sich sogar in das "Datei"-Menü von GIMP integrieren, so dass man bequem von dort aus scannen kann.
Zusatzinfos für SuSE 8.1
Der Scanner tut, ist aber etwas schwierig zum Laufen zu bringen. Die Schwierigkeiten liegen stark an der SUSE Edition, die ich hier habe (8.1). Die aktuelle 8.2 soll aber auch nicht besser sein. Der Distribution liegt eine ältere sane Version bei, die den Scanner nicht ansteuert.
Also:
- für den Epson 1260 braucht man sane 1.0.10 oder höher, das hat SUSE leider nicht. Also das SUSE Pakaet sane deinstallieren und sane-1.0.11 selber bauen. Sane
kommt in 3 Paketen: sane-backend, sane-frontend und xsane.
- Für das SANE backend, gar kein Problem. Einfach ./configure ; make ;
make install und schon hat man seine binaries. Allerdings liegen die im Gegensatz zur SUSE Norm in /usr/local/bin anstatt in /usr/bin.
- Für alle Frontends und den xsane gibt es ein widerliches Problem: das /usr/bin/gtk-config script wird von den configure scripten benötigt aber leider als
fehlerhaft erkannt. Da ich mich mich dem gtk nicht auskenne (zumal das Script plausible Ergebnisse liefert) habe ich nach 3 Stunden gtk erst mal das xsane Paket mit dem Yast2 OHNE das SUSE sane Paket installiert. Nun noch schnell die binaries von sane von /usr/local/bin nach /usr/bin/ linken und fertig.
Das war4 jetzt zwar nicht die schönste Lösung aber es tut erst mal. SUSE ist so lieb und linkt xsane gleich als plugin für gimp, so dass man sich darum nicht kümmern muss. Wenn ich das gtk Problem korrekt gelöst habe, dann schreibe ich nochmal eine bessere Lösung.
von A.L.
Tip
aktuellen 2.6er Kernel nehmen, die USB-HID Module laden (sofern nicht geladen), und ab geht's mit scannen mit diesem Scanner
Wer als reiner User scannen möchte, auch dem kann geholfen werden. Den User einfach in die (zumindest bei Debian wird die Gruppe angelegt) "scanner" mit aufnehmen und schon geht's los.
Feines Teil