Das Freenet ist ein zensurresistentes und anonymisiertes Overlay-Netzwerk, das aus Rechnern, den so genannten Peers oder Knoten, besteht, die weltweit verteilt sind. Das Netzwerk basiert nicht auf dem üblichen Client/Server-Paradigma des World Wide Web, sondern auf der Vernetzung gleichberechtigter Rechner (PeerToPeer), auf denen die Freenet-Applikation läuft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Idee zu Freenet begründete der Ire Ian Clarke mit seiner Diplomarbeit A Distributed Decentralised Information Storage and Retrieval System (ein verteiltes, dezentralisiertes Informationsspeicher- und -abrufsystem). Heute wird Freenet von The Free Network Project stetig weiter entwickelt.
Besondere Eigenschaften
Die besondere Eigenschaft von Freenet ist, dass Daten anonym veröffentlicht und ebenso anonym geladen werden können. Ebenso ist es quasi unmöglich, gezielt im Freenet befindliche Daten zu zensieren.
Funktionsweise
Ähnlich wie bei Tauschbörsen wie KaZaA oder eDonkey2000 werden die Daten, die die Freenet-Benutzer ins Netz einbringen wollen, auf Peers gespeichert. Die Auswahl, auf welchem Peer eine Datei gespeichert wird, erfolgt durch einen auf verteilten Hash-Tabellen basierenden Routing-Algorithmus. Die Speicherung auf dem Peer erfolgt verschlüsselt und ohne Wissen des jeweiligen Besitzers.
Wenn eine Datei aus dem Freenet geladen werden soll, wird sie mit Hilfe des Routing-Algorithmus auf den Peers gesucht und - falls die Datei aufgefunden wird - vom Fundort-Peer zum Empfänger-Peer transportiert. Der Transport erfolgt indirekt über weitere Peers, um die Anonymität von Quelle und Empfänger zu wahren.
Benutzung
Die Benutzung des Freenet ist der des World Wide Web vergleichbar. Mittels eines beliebigen Browsers kann, wie vom World Wide Web gewohnt, im Freenet gesurft werden. Allerdings dauert das Laden der Seiten unter Umständen mehrere Minuten, falls die Dateien noch nicht im lokalen Cache enthalten sind. Das Programmmodul FProxy arbeitet als Webserver und ist im Allgemeinen unter http://localhost:8888/ erreichbar. Von dieser Einstiegsseite aus kann man einzelne Freenetadressen anfordern bzw. hochladen, außerdem sind einige Links zu Homepages (Freesites) enthalten.
Das Hochladen von Daten erfolgt mit spezieller Software, die Ähnlichkeit mit üblichen FTP-Programmen hat. Diese Programme (z.B. Frost und Fuqid) erleichtern insbesondere den Austausch größerer Dateien, die intern in kleiene Stücke zerlegt werden (Splitfiles) und gegebenenfalls mit redundaten Datenblöcken versehen werden (Fehlerkorrektur).
Weblinks
Freenet Project (engl.)
The Freenet Help Site (engl.)
Schöner Tauschen - ein Artikel von Heise.de