Text-Editoren die in der Konsole arbeiten
Ich empfehle für den Anfang mcedit, den internen Editor von mc, joe (jstar) oder nano. Alle drei sind bei den meisten Linux-Distributionen dabei.
mcedit
Der mc-Editor lässt sich auch mit mcedit aufrufen, mc starten ist dafür nicht notwendig, oder aber einfach mit mc -e. mcedit ist im Grunde genommen einfach ein Link auf mc - leider wird dies bei einigen Distributionen immer wieder vergessen. Falls der Aufruf mcedit nicht funktioniert, können Sie es mit dem Befehl ln -s `which mc` /usr/bin/mcedit nachholen. Außerdem ist die nützliche Menüleiste in der Standardkonfiguration versteckt - F9 drücken, damit sie wieder sichtbar wird. Desweiteren verfügt er über ein (einstellbares -> /usr/share/mc/syntax/) Syntaxhighlighting.
joe / jstar
Vor allem joe hat einen absolut genialen Zeilenumbruch-Algorithmus (abgeguckt vom Vim), der sich insbesondere für Konfigurationsdateien und eMails eignet: Am Anfang einer Zeile identische Zeichen werden bei C-k C-j (CTRL-KJ, Zeilen Umbrechen) beibehalten. Außerdem kann man einen rechten und linken(!) Rand einstellen. Abschalten tut man es mit C-t C-w (CTRL-KW).
Dann gibt es noch jstar, der ist wie joe, nur mit einer weitgehend Wordstar-kompatiblen Tastaturbelegung (der eine oder andere kennt das vielleicht noch).
Pico / Nano
Der Editor "pico" hat nur wenige Kommandos und ist daher für Einsteiger zu empfehlen. Allerdings gibt es mit pico auch einige Probleme.
Diese Probleme werden mit dem "pico clone" NANO nun umgangen:
- NANO hat einen "goto line"-Befehl, mit dem man zu einer Zeile durch Angabe der Zeilennummer springen kann (pico fehlt ein solches Kommando).
- NANOs Suchbefehl erlaubt das Suchen nach Worten mit Großbuchstaben. (pico sucht immer als wäre alles klein geschrieben.)
- NANO hat interaktives Suchen und Ersetzen. Außerdem kann man nach Mustern (regulären Ausdrücken) suchen, z.B. "am Anfang der Zeile ein Buchstabe, gefolgt von drei Ziffern, einem Leerzeichen, ...".
- NANO hat "autoindent", d.h. beendet man eine Zeile, die mit Leerzeichen und/oder TABs eingeschoben ist, so wird automatisch die nächste Zeile mit demselben Einschub begonnen.
- NANO kann TABs anzeigen (optional).
- NANO erlaubt das Ändern von Optionen innerhalb des Programms; man muss also nicht das Programm verlassen und es erneut mit anderen Optionen starten. (pico erlaubt das überhaupt nicht).
NANO erlaubt es, eingegebene Dateinamenanfänge mit TAB zu vervollständigen. (nein, das kann man bei pico auch nicht )
- NANO hat Unterstützung für "autoconf", so dass es wirklich sehr einfach zu installieren ist.
- NANO unterstützt sowohl "ncurses" als auch "slang".
NANO unterliegt der GPL und ist damit wirklich FreieSoftware. (Pico ist ein Teil von Pine, welches der University of Washington gehört).
- NANO ist (trotz des Namens) eine kleinere Datei als pico. NANO ist zumeist nur zwei Drittel bis zu ein Achtel so gross wie pico.
- NANO wird auch Unterstützung für Unicode haben und damit auch interessant sein für alle, die Texte mit anderen Alphabeten schreiben wollen.
Zusammenfassung: NANO ist für alle Anfänger geeignet - und kann doch ein paar wichtige Dinge mehr.
e3
Sehr empfehlenswert ist auch e3, ein minimalistischer Editor, der komplett in Assembler geschrieben ist, dadurch auf jede Diskette passt und bei den meisten Mini-Distributionen dabei ist. Trotz seiner geringen Groesse von nur 8 KBytes beherrscht er unterschiedliche Emulationen, Standardmäßig macht er Wordstar, dürfte also den "alten DOS Hasen" leicht fallen. (http://www.sax.de/~adlibit/) -- twm
vi (vim)
vi hat einen Eingabemodus und einen Befehlsmodus. Die Befehle des Befehlsmodus sind sehr gewöhnungsbedürfig, deswegen lassen sich Anfänger abschrecken.
vi ist schon sehr lange der UNIX-Editor.
Siehe vim