Schnelleinstieg in EMC

Diese Anleitung ist für alle, die ohne viel rumprobieren und einlesen die Motoren werkeln sehen wollen. Es wird dabei davon ausgegangen, dass eine Maschine mit Schrittmotoren gesteuert werden soll, die über Takt/Richtungs-Signaleingänge verfügt.

Hardwarekonfiguration

Ein Kabel für den Druckerport muss für die entsprechende Steuerung passend gelötet werden. Hier die Pinbelegung für EMC:

Pin Parallelport   Signal
2                  X-Richtung
3                  X-Takt
4                  Y-Richtung
5                  Y-Takt
6                  Z-Richtung
7                  Z-Takt
24,25              Masse

Alle anderen Pins müssen erstmal nicht belegt werden. Wer es genauer wissen will, schaue ins user.pdf oder integrator.pdf Handbuch.

Softwareinstallation

Zu Anfang nimmt man die Live-CD vom sherline-download-mirror. Dieses iso-Image lässt sich mit allen geläufigen Brennprogrammen direkt auf CD brennen (Brennen als Image).

Von dieser CD kann dann der Rechner booten, womit dann das Linux-Live-System hochgefahren wird. Nicht vergessen, im BIOS des Systems den Boot von CD einzuschalten (First Boot Device).

Nach Start der KDE-Oberfläche sollte man erstmal die Tastatur auf deutsch umstellen. Hierfür findet man in der unteren Leiste ziemlich weit links den Zugriff auf das "Control Center Module". Dort "Regional&Accessibility -> Keyboard-Layout" auswählen. Nun ein Click in "Enable keyboard layouts", dann auswählen: Generic 105 key; German Layout, nodeadkeys variant.

Als nächstes macht man unter K-Start (links unten) -> Morphix & configuration eine root-Konsole auf. Diese braucht man, um einige Einstellungen zu machen, man sollte sie am besten immer offen lassen.

In der Root-Console geht man erstmal ins emc-Verzeichnis und ändert dort die Schreibberechtigung für die emc.ini

sh-2.05b# cd /usr/local/emc
sh-2.05b# chmod 777 emc.ini

Das chmod ist notwendig, damit man als normaler Benutzer die emc.ini verändern kann. Leider ist es so, dass nach Beendigung von emc die Berechtigung immer wieder auf nur-root gesetzt wird. Man muss also immer wieder vor Veränderung der emc.ini ein chmod in der Rootkonsole absetzen.

Als nächstes öffnet man über K-Start -> Editors -> KEdit. Dort kann man jetzt die Datei emc.ini unter /usr/local/emc öffnen. Diese muss nun nach EMC/KonfigStepper angepasst werden. Alternativ nimmt man eine Beispiel-Ini unter EMC/BeispielIniFiles. Wer diese auf einer Diskette hat, mountet diese zuerst hiermit:

sh-2.05b# mount /mnt/floppy

Wer einen Memorystick benutzt, mountet so:

sh-2.05b# mount /mnt/sda1

Jetzt kann man über /mnt/floppy oder /mnt/sda1 drauf zugreifen. Nicht vergessen, vor dem entfernen des Mediums ein umount /mnt/floppy oder umount /mnt/sda1 zu machen.

Wenn die Anpassungen gemacht sind, speichert man die Datei.

Loslegen

Die Steuerung kann nun an den ersten Parallelport angeschlossen werden, wenn noch nicht geschehen. Nun startet man unter K-Start->EMC->EMC. Nach etwa 10-15 Sekunden sollte ein blaues Fenster Namens "TkEMC" vorhanden sein. Kommen Fehlermeldungen, sind vielleicht die Endschalter-Polarity falsch konfiguriert. Dann muss man nochmal Anpassungen in der emc.ini vornehmen (nicht vergessen, zuvor ein chmod zu machen).

X, Y, Z im Display sollten gelb dargestellt sein. Bevor man losfahren kann, muss die Maschine aktiviert werden. Hierfür zuerst F1 (ESTOP-RESET) und dann F2 (Machine On) betätigen. Oben links sollte nun der Schalter auf "ON" stehen (nicht ESTOP oder ESTOP RESET). Alternativ kann man auch mit der Maus auf den linken oberen Schalter gehen und ESTOP auf Off und Machine auf On stellen.

Mit einem Click auf + oder - kann nun die aktivierte Achse verfahren werden. Die Achse wählt man aus, in dem man auf das entsprechende Display (X, Y, Z) klickt. Bekommt man einen Following Error oder reißen die Motoren ab, sollte man den Axis Speed (hier in units per minute) heruntersetzen.

Wer nun G-Codes manuell eingeben möchte, wechselt von MANUAL (Button links oben) auf MDI. Jetzt kann in der MDI Zeile z.B. "G01 X100 F200" eingegeben werden. Der Motor fährt mit der X-Achse auf Position 100. Man kann hier also beliebige G-Codes absetzen. (mit Return/Enter bestätigen, nicht die ENTER Taste des Ziffernblockes verwenden, die funktioniert manchmal nicht.).

Gut, es wird Zeit für ein erstes Programm. Dies kann man unten unter "Open..." öffnen. Man kann zuvor eine Diskette oder den Memorystick mounten und nun dorthin wechseln. Nach dem Laden kann man mit dem Button "Run" das Programm starten. Achtung: Die Geschwindigkeitsangaben im G-Code müssen in units per Minute, also normal in mm/minute angegeben werden.

Wer Probleme mit Following Errors hat, kann unter Settings Calibration den P-Wert der aktuell ausgewählten Achse mal testweise hochsetzen. Alle Veränderungen hier werden nicht gespeichert und sind nach dem Beenden des Programms verloren. Man muss sie später also in der emc.ini manuell ändern.

Wenn man nun noch sehen möchte, welche Bahnen das Programm fährt, kann im Menü unter View den Backplot aufmachen. Wenn der Maßstab nicht stimmt, der kann unter Setup die Size ändern. Nach Änderung des Size immer ein Click auf "Reset" im Backplot Fenster machen. Sonst scheint der neue Wert nicht übernommen zu werden.

Mit Feed-Override kann man die gewählte Vorschubgeschwindigkeit im Programm varrieren. 100% ist default.

Nachsorge

Bevor man den Rechner ausschaltet, sollte man seine emc.ini auf Diskette oder Memorystick sichern:

sh-2.05b# mount /mnt/sda1
sh-2.05b# cp /usr/local/emc/emc.ini /mnt/sda1
sh-2.05b# umount /mnt/sda1

Nach dem Logout unter K-Start befindet man sich auf der Konsole. Dort kann man mit strg+alt+entf den Rechner herunterfahren bzw. neu starten.

Probleme, Tipps und Tricks

EMC/QuickStart (zuletzt geändert am 2007-12-23 22:47:21 durch localhost)