Diese Seite beschäftigt sich damit, wie man unter Linux eine Video-DVD erstellt.

Hier einige Anwendungsbeispiele:

  1. Man hat einen Video von einer Kamera aufgenommen und möchte diesen nun auf DVD brennen.
  2. Man möchte mehrere Filme arrangieren und auch DVD-Menüs erstellen.
  3. Man möchte von einer DVD eine Sicherungskopie erstellen.
  4. Man möchte von den Filmdaten einer DVD eine Kopie in einem anderen Videoformat erzeugen (Rippen), weil man Filme lieber auf dem Computer betrachten möchte.

Einfach

Die hier beschriebenen Methoden sollen es dem User so einfach wie möglich machen.

DVD Rippen

Videoformate konvertieren und Nachbearbeiten

Komplex

Die hier beschriebene Methoden erfordern das Hantieren mit Kommandozeilenprogrammen. Das ist nicht jedermanns Sache. Es hat den Vorteil das man schnell das machen kann, was man will, erfordert aber auch ein gewisses Wissen

Die folgenden Programme können in vielen der benötigten Schritte hilfreich sein:

DVD-9 zu DVD-5

mit lxdvdrip

Eine DVD in Deutsch und parallel rippen:

lxdvdrip -st=trans_par -mp=mplex -a=1

lxdvdrip besitzt eine Config-Datei (unter /etc) - dort können die meisten Standardeinstellungen vorgenommen werden. Falls man irgendwelche Optionen ändern möchte (on-the-fly), kann man sie beim Aufruf von lxdvdrip einfach hinzufügen:

Die 15 - 20 min. sind Zeitangaben für meinen Rechner (CPU: 1800+, HDD: Segate 7200, Chipsatz: KT400, RAM: 256 MB PC2100 Noname).

mehr zu lxdvdrip...

Zur Erklärung: Abläufe beim Rippen

Benötigte Software: transcode > 0.6.11 (aufgrund tcrequant) und tcmplex (war mal in transcode enthalten, muss aber jetzt separat installiert werden; es heißt jetzt tcmplex-panteltje)

  1. mit folgenden Befehlen Audio(AC3) und Video(Mpeg) Spur extrahieren:
    • Video:
      tccat -i /dev/dvd -T t -L | tcextract -t vob -x mpeg2 > ofile.m2v
    • Audio, unbedingt auch die richtige (deutsche) Spur achten (-a X):

      tccat -i /dev/dvd -T t -L | tcextract -t vob -x ac3 -a 0 > ofile.ac3
  2. Da die DVD kleiner gemacht werden muß (seit transcode version 0.6.11 ist ein kleines Programm namens "tcrequant" für diesen Zweck dabei), muß nun der Requantisierungsfaktor berechnet werden, damit Qualität (Film) und Größe (DVD-Rohling) am besten ausgenutzt werden. Von der DVD-Maximalgröße (ein Wert von 4300 hat sich bei mir als gut erwiesen) den Sound abziehen und die Größe des Videofiles durch den Rest teilen:
    • Beispiel: Video=4500MB Audio=350MB
      4300 - 350  = 3950
      4500 / 3950 = ~1.14
      Also ist der Requantisierungsfaktor: 1.14
  3. Nun kann die Videodatei verkleinert werden:
    tcrequant -i ofile.m2v -o movie.m2v -f 1.14
  4. Daraufhin mit tcmplex oder mplex Video und Audio zusammenfügen:
    • Hinweis: da anscheinend mplex manchmal die Datei splitten will, ist es besser, tcmplex zu benutzen,oder die Option (--ignore-seqend-markers|-M) hinzuzufügen.

    tcmplex -i movie.m2v -p ofile.ac3 -m d -o film-neu.vob
    oder
    mplex -M -f 8 -S 0 -o film-neu.vob  movie.m2v ofile.ac3
  5. Die DVD-Struktur erstellen:
    dvdauthor -t -a ac3+de -o film-dvd film-neu.vob
  6. IFO-Datei erstellen:
    dvdauthor -T -o film-dvd
  7. nun das Image erzeugen/brennen
    cd film-dvd; mkisofs -dvd-video -udf -o ../videodvd.iso .
    • oder direkt brennen
      cd film-dvd; growisofs -Z /dev/scd0 -dvd-video -udf .

Benötigte Software

Das Programm

DVD Shrink mit Wine

An dieser Stelle verlassen wir den Pfad der reinen Lehre und verwenden ein Windows-Programm, allerdings ohne unser Lieblingsbetriebssystem verlassen zu müssen. Leider ist dies (noch) nötig, wenn man die originalen Menüs in der Kopie behalten möchte, da es noch keine nativen Linux-Lösungen gibt, die das bei einer DVD9-nach-5-Konvertierung bieten. Alle Hoffnungen ruhen auf dvd(un)author, aber so lange verwende ich folgende Krücke...

Benötigte Software

DVDShrink (http://www.dvdshrink.org/) ist freie ("Freibier") Windows-Software. Das heißt, daß man sie unter wine zu laufen bekommen muß. Dies ist mir in ausreichendem Maße nur mit Version 3.0 beta 5 gelungen, bei allen späteren fehlten Teile der GUI. Ohne diese funktioniert es zwar im Prinzip auch, nur ist man hier auf die Standardeinstellungen angewiesen und kann nicht Titel-weise die Kompression regeln. Außerdem scheint unter wine die alte Version insgesamt stabiler zu sein. Alte Versionen von dvdshrink finden sich unter http://www.mrbass.org/dvdshrink/dvdshrinkold. 3.0b5 funktioniert bei mir auch nicht vollständig (wegen der Datei-Dialoge), aber hinreichend gut.

Zur Installation: DVDShrink 3.0b5 ist einfach nur eine EXE-Datei, die wir irgendwo im Dateisystem ablegen. Ich gehe davon aus, daß sie als ~/winbin/shrink.exe abgelegt ist. Wine muß in irgendeiner Weise Zugriff auf das Arbeitsverzeichnis haben. Ich gehe davon aus, daß Z: auf / zeigt. Sonst gibt es nichts Besonderes zu beachten.

Vorgehen

dvdbackup -M -i /dev/dvd -o /path/to/work/dir

Die Dateien liegen nun in /path/to/work/dir/DVD_TITLE_UNIQUE/

mkdir /path/to/work/dir/DVD_TITLE_UNIQUE_requant
mkdir /path/to/work/dir/DVD_TITLE_UNIQUE_requant/AUDIO_TS
mkdir /path/to/work/dir/DVD_TITLE_UNIQUE_requant/VIDEO_TS

wine ~/winbin/shrink.exe Z:\\path\\to\\work\\dir\\DVD_TITLE_UNIQUE\\VIDEO_TS\\VIDEO_TS.IFO

Nun sollte DVDShrink zunächst die DVD kurz analysieren. Die Einstellungen in dem Programm sollten selbsterklärend sein. Aber bitte nicht Re-author wählen, das kann dann Linux nämlich wirklich selbst...

Wenn man alles gewählt hat, sagt man "Backup" und kann nun noch die Region wählen. Außerdem sollte hier der Pfad Z:\path\to\work\dir\DVD_TITLE_UNIQUE_requant\VIDEO_TS direkt eingegeben werden. Wenn bei Euch doch der Dateiauswahl-Dialog funktionieren sollte, könnt Ihr es natürlich darüber wählen.

Neuere Versionen von DVDShrink sollen auch direkt eine ISO-Datei schreiben können. Wenn Ihr also damit Erfolg habt, kann das Verfahren entsprechend abgewandelt werden

Nach dem Shrink-Vorgang kann direkt die Ziel-DVD gebrannt werden.

growisofs -Z /dev/dvdrw -dvd-video /path/to/work/dir/DVD_TITLE_UNIQUE_requant

DVDShrink und QEMU

Aktuelle Versionen laufen prima in einer mit QEMU erzeugten WindowsVM. Zwar nicht ganz so schnell wie auf "nackter Hardware" dafür kommts aber zu den gleich guten Ergebnissen. Das ganze lässt man dann noch auf ein SMB-Netzwerkshare rauschreiben und kann's von dort aus dann auch gleich mit K3B brennen wenn man den reinen Pfad verlassen möchte :) Deutlich schneller wirds wahrscheinlich noch in vmware laufen (durch die dortigen Kernelmodule), man kann aber damit arbeiten wenn man etwas Zeit investiert und die "Videopreview" Funktion ausschaltet.

Alle von MPlayer lesbaren Formate -> dvd-pal mpeg2

Hier ein kleines Shell-Script, das alle Dateien die per Command-Line übergeben werden per transcode und mplayer in ein DVD-konformes Format konvertiert.

for I in $*
do
        transcode -i $I -y ffmpeg -F mpeg2 -Z 352x288 --export_asr 2 \
            -o tmp${I} -D0 -E 48000 -b 224 -N 0x2000 -s2 -m tmp${I}.ac3 \
            -J modfps --export_fps 25 -x mplayer,mplayer
        mplex -f 8 -o ${I}.mpg tmp${I}.m2v tmp${I}.ac3
done

Weblinks

Diskussion

DvdAuthoring (zuletzt geändert am 2010-05-22 13:42:51 durch p4FC870A4)