Ursprung

Proprietär leitet sich ab von lat. proprietas (= Eigenbedeutung, Eigentümlichkeit, besondere Art, Eigenschaft) oder lat. proprius (=zugehörig, eigen)

Definition

Proprietär sind Verfahren, Objekte oder Technologien dann, wenn ihre Spezifikation nicht öffentlich gemacht sind. Auch wird darunter Eigentum (vlg. Eigentümlichkeit) an einer Sache verstanden.

Beispiele

Dokumentenformate

Ein bekannter Vertreter eines proprietären Dokumentenformats ist zum Beispiel das doc-Format von Microsoft Word (http://www.microsoft.com/), dessen genaue Spezifikation nur Microsoft selbst bekannt sein dürfte. Demgegenüber stehen öffentlich spezifizierte Dokumentenformate wie das von OpenOffice ([http://www.openoffice.org/ Openoffice.org]), welches auf ["XML"] ([http://www.xml.org XML.org]) basiert, oder das PDF-Format von [http://www.adobe.com Adobe] Acrobat.

proprietäre Software

Häufig wird von proprietärer Software gesprochen, womit ausgedrückt werden soll, dass die Schnittstellen und Implementierung der Programme nicht öffentlich ist. Das Gegenstück hierzu ist die freie Software (["FreieSoftware"] oder [http://www.gnu.org/fsf/fsf.html Free Software Foundation]), bei der sämtliche Quellcodes und Schnittstellen einsehbar sind.

oder:

Proprietär bedeutet, dass die Software jemandes Eigentum ist. Im Gegensatz dazu gibt es "Freie Software", die, wie der Name schon sagt, frei ist.

weiteres

Auch andere Gegenstände oder Verfahren inner- und ausserhalb der EDV können proprietär sein: Ein Stecker, den ein Hersteller einer Stereoanlage zur Signalübermittlung verwendet, wird nicht öffentlich spezifiert.

Sonstiges

Meinungen

* proprietäre Verfahren oder Technologien werden oft dazu eingesetzt, um sich von Nachahmern zu schützen. So können ohne öffentliche Spezifikation keine Abbilder mit gleichen Eigenschaften hergestellt werden. Im Gegensatz dazu gibt es das Patent, welches zwar auch vor (unlizensierter) Nachahmung schützen soll, dabei aber zwingend die Spezifikation fordert.

* Proprietär bedeutet, dass eine Lösung/ein Produkt nur sehr eingeschränkt benutzt werden kann.


Proprietär bedeutet, dass die Software jemandes Eigentum ist. Im Gegensatz dazu gibt es FreieSoftware, die, wie der Name schon sagt, frei ist.

kleines Beispiel:

Windows ist proprietär, es gehört Microsoft (es ist dessen Eigentum)

Linux ist frei, es gehört niemandem (auch nicht LinusTorvalds)


Ist diese Definition wirklich richtig? Heißt proprietär nicht eher, dass die Software einschließlich ihrer Datenstrukturen und Schnittstellen dokumentiert und zugängig ist? Beispiel: Das alte MS Word Dateiformat ist proprietär, weil niemand so genau weiß, wie es aufgebaut ist. Zur automatisierten Bearbeitung von Word-Dateien ist man auf die Programmierschnittstellen von MS angewiesen (BlackBox).

Ist eine Software proprietär, so hat sie (getreu nach der Übersetzung) eine Eigenbedeutung, Eigentümlichkeit, besondere Art oder Eigenschaft. Was nun darunter zu verstehen ist, sollen andere bitte hier rein schreiben.

HP-UX ist eine UNIX-Variante, die nicht frei ist. Es als proprietär zu bezeichnen, wäre jedoch nicht richtig.

Natürlich gehört Linux (bzw. die Urheberrechte) Linus Torvalds (nicht komplett, da andere ja mitgearbeitet haben). Der Kernelcode steht unter der ["GPL"], so dass jeder ihn entsprechend der Lizenz nutzen kann. Diese ist sehr freizügig, macht ihn jedoch nicht PublicDomain (vogelfrei, wörtlich Übersetzt: Öffentlicher, gemeinschaftlicher Besitz).


"Propriertär" findet man auch bei verschiedenen anderen Sachen. Zum Beispiel Protokolle, Dateisystem und Dateiformat.

Die Spezifikationen des MS-Word Dateiformat ist nicht öffentlich dokumentiert, d.h. nur wenige wissen ungefähr, was da alles drin gespeichert wird. Das erschwert natürlich den Austausch von Dokumenten. Bei dem Dateiformat von [OpenOffice http://www.openoffice.org/] sieht es dagegen ganz anders aus... Die Dateien sind lediglich gezippte XML-Dateien, die jeder lesen kann (verstehen ist was anderes) und evtl. entsprechende Programme schreiben kann um die zu konvertieren.

Proprietär bedeutet für mich also, dass eine Lösung / ein Produkt nur sehr eingeschränkt benutzt werden kann.

Ein Kabel kann auch proprietär sein, wenn die (besonderen) Stecker nur an den Komponenten der Herstellers zu finden sind.


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