QEMU ist ein PC-Emulator vergleichbar mit VMware. Unterstützte Host-Betriebssystem: Linux, Windows, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD und Mac OS X. Durch die Unterstützung der Hardwareplattformen: x86-, x86-64 bzw. AMD64-, PowerPC- und Sparc32/64 unterstützt QEMU prinzipiell alle x86-kompatiblen Betriebssysteme.
Homepage: http://bellard.org/qemu/
Deutsches HowTo: http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=141201
Beschleuniger: QEMU Accelerator nun auch unter GPL.
Filesysteme: QCOW, raw oder vom iso image (CD).
Tipps & Tricks
Disk-Image von außerhalb mounten
(aus einer Nachricht der Mailingliste):
mount -oloop,offset=start_position -t ext3 /opt/qemu/tempImage /mnt/tempImage
start_position ist meist 32256 und kann in der zweiten Spalte von links abgelesen werden wenn man parted /opt/qemu/tempImage unit B print ausführt.
Falls das Programm parted nicht zur Verfügung steht:
start_position kann berechnet werden indem man sector_size und parition_start multipliziert.
sector_size ist meistens 512 und parition_start 63. Man kann fdisk -lu /opt/qemu/tempImage benutzen, um die Werte zu überprüfen.
Mini-Howto
Auf http://free.oszoo.org/ vorkonfigurierte Images herunterladen und starten oder:
wget http://cdimage.ubuntu.com/daily/current/hoary-install-i386.iso
dd if=/dev/zero of=image bs=1024000 count=4000
qemu -hda image -cdrom hoary-install-i386.iso -boot d -m 128
Tips und Tricks
Wer nur mal schnell ein ISO booten möchte (Knoppix oder ähnliche CD/DVDs) der kann das ganz einfach mit "qemu -cdrom /dev/laufwerk" direkt von der CD/DVD tun.
Wie geht's mit Windows ?
- Man legt zuerst ! eine Imagedatei an, die das zukünftige Windows enthalten soll. Lieber ein bischen grösser wählen als zu klein.
- dd of=w2k.img bs=1G seek=12 count=0
dd legt nun eine 12 GB grosse Imagedatei namens w2k an. Lieber ein bischen größer als zu klein
- dd of=w2k.img bs=1G seek=12 count=0
- Anschliessend startet man qemu mit folgendem Aufruf
- qemu$ qemu -m 256 localtime -user-net -hda w2k.img -cdrom /dev/cdrom -boot d
was die virituelle Maschine startet, und ein im Laufwerk befindliches bootbares Windows-Image bootet. Den anschliessenden Installationsvorgang muss ich hier nicht ausführlich erläutern, oder ? Es sollte etwas schneller gehen, wenn man a) kleinere Partitonen verwendet (Ich werd die auch noch auf 4 GB schrumpfen, wichtig war mir zuerst mal "geht das ?" und b) zusätzlich noch den Parameter `-win2k-hack' dem oben genannten aufruf zufügt. Es sollte dann schneller von statten gehen.
- qemu$ qemu -m 256 localtime -user-net -hda w2k.img -cdrom /dev/cdrom -boot d
- Statt mit dd wird seit einiger Zeit auch ein Programm namens qemu-img mitgeliefert, mit dessen Hilfe es ebenfalls kommandozeilenorientiert unter Windows oder Linux (Andere Plattformen sollten möglich sein, kann ich aber mangels Besitz nicht testen) möglich ist, virituelle Maschinenimages zu erzeugen, die man auch nachträglich vergrössern oder verkleinern kann, dito "wachsen" diese Images dynamisch mit, bis zur vorgegebener Grösse (die man qemu-img beim Anlegen des Images sagen muss). Ich empfehle solche Images auf die Grösse von 4 Gigabyte zu setzen, das kann man problemlos auf eine DVD sichern, und es reicht für eine Vollinstallation von Kubuntu oder Windows aus.
Wenn man dann die div. Eulas (ich lobe mir "Slipstream CDs", nette Erfindung )erfolgreich abgenickt hat und den einen oder anderen reboot der virituellen Maschine erfolgreich hinter sich gebracht hat, startet man die virituelle W2K Maschine mit
- qemu$ qemu -user-net w2k.img
logt sich ein und ab die Rübe
- qemu$ qemu -user-net w2k.img
So alleine aber fängt man ja mit Windows nichts an, also installiert man sich schnell noch unter Linux einen Samba-Server (wenn nicht eh schon vorhanden) konfiguriert diesen, (Achtung, man muss die Samba-User zumindest bei 'Debian Sid' manuell mit 'smbpassd -a jochen' anlegen) und schon kann man damit erfolgreich Laufwerke oder Drucker sharen.
Performance :
- Nicht ganz so schnell und flüssig wie z.b. vmware, das allerdings setzt ja bereits tiefer an, mit zu kompiliernden Kernel-Modulen, ganz abzusehen von den anfallenden Lizenzgebühren. Qemu verhält sich auf meiner Maschine (Amd 64, 3 GHZ, 1 GB Ram) so vom reinen Arbeitsgefühl her wie ein P3 mit 800 Mhz und 256 MB Speicher, man kann damit arbeiten, aber es ist halt nicht ganz so flüssig wie vmware. Wobei ich natürlich bisher noch kein Feintuning betrieben habe. Was sicherlich auch noch ein bischen was herauskitzelt.
Unter Windows XP Host mit einem Windows 98 Gast ist bei mir die Performance (mit QEMU 0.8) höher als mit VMWare (Server und Player) -- RonnyBuchmann 2006-02-24 11:54:56
OffeneFrage : Wie bringt man das Netzwerk zum Laufen sodass ping funktioniert? Welche Einstellungen im Aufruf? Welche Einstellungen in Windows2000? Welche in Linux?
Antwort : Du solltest zuerst schauen ob dein Kernel eine TUN/TAP Netzwerkinterface hat, notfalls das Modul nachladen. Wenn das Interface dann "oben" ist (Es ist kein normales Netzwerkinterface sondern eine transparente "Brigde" mit eingebauten dhcpd) musst du nur noch die entsprechende Defaultroute in der VM setzen sodass dessen Route auf dein lokales Netzwerk zeigt. Dazu muss aber der IP-Bereich und die Subnetzmaske stimmen. Manchmal schluckt der Kernel das TUN/TAP nicht auf Anhieb, dann hilft ein Neustart des Systems.
Links
Neben Windows, OS/2, FreeBSD und sämtlichen Linuxderivaten (siehe http://free.oszoo.org/) kann man auch gleich direkt Linux-Kernels testen.
Version
Neue Version freigegeben, siehe auch http://www.pro-linux.de/news/1/23934/qemu-27-freigegeben.html
Neue Version freigegeben, siehe auch http://www.pro-linux.de/news/1/16732/qemu-014-freigegeben.html
- Aktuell ist die Version 0.82.
- Seit der Version 0.81 bringt qemu auch einen eingebauten VNC-Serverdämon mit mit dem man recht bequem eine virituelle Maschine unter X konfigurieren oder betreiben kann.
Bei der aktuellen Version 0.82 reicht der berühmte Dreisatz "configure, make, make install" aus um die Kernelmdule für Qemu zu kompilieren was eine deutliche Beschleunigung der Emulation ermöglicht. (Hint, man sollte das Laden des Moduls nicht vergessen )
Fazit
Coole Software. Ein "must have" wenn man auf die eine oder andere Windowsapplikation nicht verzichten kann, darf, oder muß , und Wine nicht mitspielt.
- Auch die Möglichkeit damit X86 Betriebssysteme unter anderer Hardware (Powercpu's, apple) damit nativ ausführen zu können ist nicht schlecht.
- Und natürlich kann man damit auch den "Maschinenpark" der sich ansammelt etwas "zentralisieren", sprich lieber eine grosse fette Kiste als 3 Rechner die das gleiche machen.
Auch das leidige Thema Backup ist mit einem kopieren auf CD-R ein für alle mal vom Tisch und man muß sein Windows nicht neu installieren wenn man was an seiner Kiste ändert